Postoperative Nachsorge am EPZ Eitorf
An den zwei auf die Operation folgenden Tagen steht Ihnen eine speziell ausgebildete Krankenschwester, eine sogenannte „pain nurse“, zur Seite. Schmerz-Katheter werden von unseren schmerztherapeutisch zertifizierten Anästhesisten betreut. Diese mindern die Narkosetiefe und verringern den Schmerz nach der OP. Während der OP aufgefangenes Blut kann während der anschließenden Überwachung auf der Intensivstation über den „Cell Saver“ an den Körper zurückgegeben werden.
Betreuung während des Heilungsprozesses
Um Blutergüsse zu vermeiden, wird in bestimmten Fällen eine Wund-Drainage gelegt. Diese wird 1-2 Tage nach der Operation wieder entfernt. Wir kontrollieren täglich den Heilungsverlauf der Wunden; Fäden oder Klammern werden in der Regel nach zehn bis zwölf Tagen entfernt. Nach Möglichkeit werden selbstauflösende Fäden verwendet.
Leitender Arzt
Als Ärzte stellen wir unser gesamtes medizinisches Wissen in den Dienst Ihrer Gesundheit.
Schmerztherapie
Schmerzen können den Gesundungsverlauf beeinträchtigen, indem sie zu psychischen Beeinträchtigungen führen oder eine (unbewusste) Schonhaltung bewirken. Die moderne Schmerztherapie wirkt operationsbedingten Schmerzen angemessen entgegen. Dabei wird die jeweilig zugeschnittene Menge an Schmerzmedikamenten zu einer Basismedikation hinzugegeben.
Eine angemessene Schmerzmedikation ist notwendig, um Sie als Patienten frühzeitig mobilisieren zu können und damit den Genesungsverlauf positiv zu beeinflussen.
Bei Knie-Endoprothesen mindert der Einsatz von Schmerz-Kathetern die Narkosetiefe und verringert den Schmerz nach der OP. Diese werden von unseren schmerztherapeutisch zertifizierten Anästhesisten betreut.
Checklisten
Hilfreiche Dokumente für den Klinikaufenthalt und Hinweise von A-Z.
Physiotherapie und Gelenkmobilisierung nach der Operation
Wenige Stunden nach der Operation beginnt die aktive und passive Mobilisation im Krankenbett. Bereits am nächsten Tag werden Sie unter fachkundiger Anleitung von Physiotherapeuten an die Bettkante gesetzt und unternehmen am Handlauf der Station oder am Treppengeländer erste Gehversuche. Lymphdrainage und Ergotherapie erleichtern das Bewegungstraining.
Gelenkbeweglichkeit nach dem stationären Aufenthalt
In unserem Haus dauert der stationäre Aufenthalt 12 bis 14 Tage – bis dahin sind Wunden in einem guten Heilungsprozess und die Gelenkbeweglichkeit ist schon wieder recht gut hergestellt.
Individueller Behandlungsplan: Physiotherapie, Ergotherapie oder Lymphdrainagen
Nach der Operation wird für Sie ein individueller Behandlungsplan erstellt. Dieser enthält ein abgestimmtes Bewegungstraining, d.h. zum Beispiel Anwendungen der Physiotherapie, der Ergotherapie und der Lymphdrainage.
Sport machen nach der Operation
Bitte tragen Sie zur Genesung bei, indem Sie das richtige Maß an sportlichem Einsatz an den Tag legen – „zu viel“ ist genau so problematisch wie „zu wenig“. Ein künstliches Gelenk ist zwar kaum spürbar, bleibt aber immer ein Ersatzgelenk. Auf maßvolle körperliche Betätigung sollten Ausruhzeiten folgen, denn der Körper braucht Zeit für die Anpassung der Muskulatur.
Entlassung aus der Klinik nach Ihrer Operation
In unserem Haus dauert der stationäre Aufenthalt 12 bis 14 Tage. Die von uns koordinierte Anschlussheilbehandlung in einer Reha-Klinik erfolgt für einen Zeitraum von ca. drei Wochen.
Stationäre oder ambulante Rehabilitation
Es gibt Ausnahmefälle, in denen Sie bis zum Beginn der Reha noch wenige Tage zu Hause verbringen. Die Terminwahl und die Art der Unterbringung (stationär oder ambulant) ist abhängig von Ihrem Kostenträger.
Rehabilitation
Für die Planung der anschließenden Reha / Anschlussheilbehandlung ist unsere Sozialstation zuständig. In Abstimmung mit ihrem jeweiligen Kostenträger (Renten/Krankenversicherung) wird die jeweilige Rehaklinik ausgewählt. In der Regel handelt es sich nach Gelenkersatzoperationen um eine stationäre Reha von 2-3 Wochen, die unmittelbar an den Aufenthalt im Krankenhaus in Eitorf anschließt. Die jeweilige Reha-Einrichtung holt Sie in unserem Haus ab.
Stationäre Reha
Mit der unmittelbar anschließenden, stationären Reha werden drei Behandlungsziele erreicht:
- Die zunehmende Mobilisierung
- Die angemessene medizinische Versorgung (auch mit Blick auf Vorerkrankungen)
- Die allmähliche Wiedereingliederung in den Lebensalltag zuhause
Ambulante Reha
Dementsprechend müssen bei der Entscheidung für eine ambulante Reha diese Punkte abgeklärt sein.
- Die Versorgung / Alltagskompetenz zuhause ist sichergestellt.
- Behandelnder Arzt und Kostenträger stimmen der Maßnahme zu.
- Es befindet sich eine entsprechende Reha-Klinik mit teilstationärem Angebot in der Nähe (diese muss täglich angefahren werden mit dem Transportunternehmen).
Ihre Ansprechpartnerin in der Sozialstation
Frau Margret Hüsson steht Ihnen montags bis freitags in der Zeit von 07:30 bis 14:30 Uhr unter Tel. 02243/881-3704 auch bei Fragen zur eigenständigen Wiederaufnahme Ihres Lebensalltags zur Verfügung. Auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus in Eitorf ist unsere Sozialstation weiterhin für Sie ansprechbar.
- Müssen Hilfsmittel beschafft werden?
- Welche sind – in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt – geeignet?
- Brauchen Sie, eventuell für einen Übergangszeitraum, stundenweise Unterstützung im Haushalt oder bei der Körperpflege?
- Muss eine Pflegestufe beantragt werden?
Bitte vereinbaren Sie einen Beratungstermin in der Sozialstation oder verständigen Sie sich mit Ihrem behandelnden Arzt oder dem Pflegepersonal.
Wieder zu Hause
Nach einem 2-3 wöchigen Aufenthalt in der Rehaklinik kehren Sie mit wenigen Hilfsmitteln in die eigenen vier Wände zurück (Rutschmatten für die Dusche, ggf. Sitzerhöhung). Das Autofahren ist dann wieder erlaubt, wenn Sie nach ca. 8-12 Wochen wieder ohne Gehhilfen gehen können Auch wenn Sie Ihren neuen, schmerzfreien Aktionsradius auskosten möchten: bitte übertreiben Sie Ihren sportlichen Eifer nicht! Ein künstliches Gelenk ist zwar kaum spürbar, bleibt aber immer ein Ersatzgelenk. Der Körper, d.h. Muskeln und Sehnen brauchen Zeit und maßvolles Training, um sich an neue Bewegungsabläufe zu gewöhnen. Bis sich die Muskulatur auf ein neues Kniegelenk umfassend eingestellt hat, vergehen in der Regel zwei Jahre.
Grundsätzlich sind fast alle, bis auf sehr extreme Sportarten möglich, wenn Sie Überbelastungen vermeiden.
Besser geeignete Sportarten
- Rad fahren
- Wandern
- Walking / Nordic Walking
- Schwimmen (ohne Grätsche beim Brustschwimmen)
- Rudern
- Aqua-Jogging / Aqua-Walking
- Gymnastik
- spezielles Krafttraining
- Tanzen (mit Einschränkungen)
Bedingt geeignete Sportarten (mit dem Arzt besprechen)
- Laufen (auf geeignetem Boden)
- Kegeln / Bowling (bedingt)
- Golf
- Skilanglauf
Nicht empfehlenswerte Sportarten
Sogenannte Rückschlagsportarten
- Squash
- Tennis
- Badminton
- Volleyball
Ballsportarten
- Handball
- Fußball
- Basketball
Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko
- Alpiner Skilauf
- Reiten
- Leichtathletik
- Kampfsport
Nachuntersuchungen nach dem Einsetzen Ihres künstlichen Gelenks
4-5 Wochen nach dem Eingriff setzen Sie noch die medikamentöse Thromboseprophylaxe fort (Blutverdünnung zur Vermeidung von Blutgerinseln). Bitte klären Sie mit Ihrem niedergelassenen Hausarzt, ob im Zusammenspiel mit Ihren Bestandsmedikamenten etwas zu beachten ist.
Krankengymnastik mit der neuen Prothese?
Bitte stellen Sie sich nach drei Monaten zur Kontrolluntersuchung Ihres neuen Gelenks im Krankenhaus Eitorf vor – unsere Spezialisten überprüfen den korrekten Sitz der Prothese, die neuen Bewegungsabläufe und den Fortschritt der Heilungsprozesse. Falls nötig, kann vom niedergelassenen Fach- oder Hausarzt Krankengymnastik verschrieben werden.
Nach Hüft-Operationen ist folgendes zu beachten:
Hüftprothese:
Verordnung einer Verkalkungsprophylaxe 4 Wochen nach OP
Zementfreie Hüft-Prothese (TEP):
Abrollbelastung über 6 Wochen erforderlich – alle anderen Prothesen sind von Anfang an voll belastbar