Es ist sicherlich ungewöhnlich, wenn der Arbeitgeber darum bittet mit ihm gemeinsam zu streiken, aber die Umstände im Gesundheitswesen erfordern ein Zeichen.
Am 20.09.2023 um 11:55 Uhr beginnt eine Großdemonstration in Düsseldorf, in der die Krankenhäuser laut fordern, dass die Bundesregierung einem Inflations- und Tarifausgleich für die Krankenhäuser zustimmt. Wir haben als Krankenhaus lediglich eine Steigerung von 4% erhalten, tatsächlich wissen alle, wie die Kosten explodiert sind. Die Bundesregierung sieht jedoch keine Notwendigkeit, die Tarifsteigerung und die Inflation auszugleichen.
Die Preise für eine Krankenhausbehandlung werden politisch festgesetzt. Wir als Krankenhaus können die Preise nicht selber erhöhen. Das kann nur die Bundesregierung tun. Aber die weigert sich.
Dagegen müssen wir uns wehren. Es ist fünf vor zwölf.
Ab 11:55 Uhr werden wir daher auf dem Hubschrauberlandeplatz für einen Inflations- und Tarifausgleich demonstrieren! Im Sitzen oder mit verschränkten Armen setzen wir ein Zeichen, dass wir nicht alles mit uns machen lassen.
Die Patientensicherheit ist zu jeder Zeit gewährleistet, wir werden die Patienten vorher entsprechend aufklären.
Mit unserer Aktion begleiten wir unsere vielen tausend Kolleginnen und Kollegen, die in Düsseldorf für eine faire Finanzierung demonstrieren.
Voller Tarifausgleich für gute Löhne, wir setzen uns für eine gerechte Bezahlung unserer Patientenversorgung und damit auch für eine gerechte Entlohnung ein.
Zum Hintergrund:
Jede Krankenhausbehandlung hat einen politisch festgesetzten Preis. Das Krankenhaus kann die Preise nicht eigenständig anpassen.
In 2022 wurde der politische Preis um 2,23 % erhöht, die Inflation lag aber tatsächlich bei 6,9 %.
In 2023 wurde der politische Preis um 4,32 % angehoben, die Inflation lag bei knapp 8 %, der Tarifabschluss bei rund 10%.
Mit jeder Krankenhausbehandlung macht ein Krankenhaus Verlust. Die Mehrkosten werden durch den politischen Preis nicht gedeckt.